Ein Freund sagte mir: "Du bist nicht schwierig. Du bist liebevoll." Es stimmt, dass manche Leute mich als hartnäckig empfinden. Aber ich gebe nie auf - denn es geht um einen Menschen, den ich liebe, und für den ich alles tun werde.

Sebastijan ist seit neun Jahren mein Partner. Wir leben zusammen in einer Mietwohnung, teilen das Leben und sorgen füreinander. Am 23. April erlitt er in Berlin einen schweren Herzinfarkt. Zwei Tage später, am 25. April, kam ich zu ihm - und seither bin ich jeden Tag an seiner Seite.

Sebastijan liegt im Wachkoma, ist aber emotional ansprechbar. Ich weiß, dass er hört und versteht. Als ich mit ihm über meine Enkelin sprach, fing er an zu weinen - ein Moment, den ich auf einem Foto festgehalten habe. Ich habe auch ein Video, auf dem er auf mein Kommando hin seine Hand bewegt. Als ich ihn fragte, ob er mir einen Kuss geben würde, spitzte er seine Lippen.

Leider habe ich nicht alles aufgezeichnet, aber seine Antworten waren eindeutig und wiederholbar.

Es ist schwer zu beschreiben, wie sehr er leben will - und mit uns zusammen sein will.

Das beweist, dass er auf seine eigene Weise fühlt, versteht und reagiert. Jeder Mensch, besonders in einem solchen Zustand, verdient eine würdevolle und aufmerksame Pflege - jeden Tag, nicht nur, wenn jemand, der ihn liebt, anwesend ist.

Ich musste für drei Wochen nach Slowenien gehen, um einen Umzug und persönliche Angelegenheiten zu regeln, was mir das Herz brach.

Als ich am 12. Juli zurückkehrte, war ich schockiert. Seine Gelenke waren steif geworden, Finger und Handgelenke ließen sich kaum noch bewegen, und seine Knöchel waren verkrampft. Alles, was wir gemeinsam erreicht hatten, war dahin. In dieser Klinik in Bernau bei Berlin beschäftigt man sich offenbar nur mit ihm, wenn täglich ein naher Angehöriger anwesend ist. Das ist unmenschlich. Jeder Mensch verdient Respekt, Fürsorge und Nähe. Jeder Mensch.

Seinetwegen bin ich hier - ich werde bis zur Verlegung bei ihm bleiben, und danach auch in Österreich.

Sebastijan ist slowenischer Staatsbürger, in Österreich versichert und hat dort Wohnsitz und Arbeit. Ich stehe in Kontakt mit einer Rehabilitationsklinik in Vorarlberg und habe seine Aufnahme veranlasst; wir warten nur noch auf ein freies Bett, aber das ist nicht vor Ende Juli zu erwarten, und das ist nicht garantiert. Ich bin seine offizielle Betreuerin und Partnerin. Ich erledige alle Formalitäten, Übersetzungen, Dokumente, Bescheinigungen und die Kommunikation mit den Ärzten selbst. Ich spreche kein Deutsch und habe Hilfe bei den Übersetzungen. Ich beziehe eine Erwerbsunfähigkeitsrente mit einem monatlichen Einkommen von 340 Euro. Das Auto, mit dem ich zweimal täglich 52 km zu ihm fahre, funktioniert kaum noch - ich hoffe, es ist nur ein kaputter Sensor, wie die Werkstatt sagt. Gestern hat das Getriebe versagt.

Ich schreibe das alles nicht, um Mitleid zu erregen, sondern um Gerechtigkeit zu erlangen. Wenn jemand helfen kann, auch mit einem Beitrag zu den Kosten, wäre ich sehr dankbar. Wir bereiten eine Fundraising-Seite vor. Ich habe das Foto, auf dem Sebastijan weint, und das Video, auf dem er seine Hand auf meine Stimme legt. Alles, was ich tue, geschieht, weil ich glaube, dass ein Mensch das Recht auf eine würdige Genesung hat. Auf menschenwürdige Pflege.

Bankverbindung für Spenden:

SI56 3300 0001 1399 043