Ich spreche über Missbrauch, um so vielen Menschen wie möglich die Augen zu öffnen. Um die Zahl der Opfer zu verringern und damit die Menschen nicht mehr wegschauen, nicht mehr schweigen, denn oft ist die einzige Chance, die Opfer haben, wenn ihnen jemand auf irgendeine Weise zu Hilfe kommt. Schließlich möchte ich allen Opfern, die am Boden liegen, zeigen, dass es möglich ist, wieder auf die Beine zu kommen, dass es möglich ist, wieder glücklich zu sein.

Ich möchte anderen bewusst machen, dass es Wunden gibt, die nie heilen. Wir lernen, mit ihnen zu leben. Aber wenn wir von den Fällen anderer hören oder wenn wir eine schwierige Zeit durchmachen, fangen diese Narben an zu jucken und all die Schrecken werden wieder und wieder in Erinnerung gerufen. Es knallt zwar nicht mehr auf den Boden, aber es tut weh und wir müssen das Gefühl zulassen. Das ist völlig normal.

Ich habe viele Erinnerungen: einige leichte und einige schreckliche, die ich nie vergessen werde, solange ich lebe. Diese Bilder sind in mein Gehirn eingebrannt. Eine davon ereignete sich nach einer mehrtägigen Schreckensherrschaft, als ich die ständigen Beschimpfungen, das strafende und erdrückende Schweigen und die Provokationen nicht mehr ertragen konnte. Ich wagte es, genug zu sagen, und die Hölle brach los. Ein Missbraucher wartet immer auf diesen Moment, um seine Handlungen zu rechtfertigen und die andere Person glauben zu machen, dass er sie mit seinem Verhalten, seinen Blicken, seinen Worten ausgelöst hat, und gibt sich dann buchstäblich die Erlaubnis zu schlagen. So war es dann auch.

Zuerst fing er einfach an, meine Gegenstände auf den Boden zu werfen, sie zu zertrümmern, und weil ich nicht auf ihn hörte, fing er an, mich zu schubsen, mich gegen die Wand zu drücken, meinen Körper mit seinen zu Krallen gekrümmten Fingern zu zerreißen. Ich wagte nicht, mich zu bewegen. Ich wusste, wenn ich mich wehrte, würde ich nur Öl ins Feuer gießen. Schließlich ließ er mich los, und als ich begann, die Trümmer aufzuräumen, sprang er vor mich, packte mich mit zwei Griffen an der Kehle und drückte mich zu Boden, in die Splitter und begann, den Saft aus mir herauszupressen. Ich war zu Tode erschrocken und hatte keine Kraft, mich zu wehren. Alles, woran ich denken konnte, war:

"Gott, wenn mich das umbringt, was wird dann mit meinem Sohn passieren?"

Und dann hörte plötzlich alles auf. Nicht die Tat selbst, sondern ich. Meine Augen waren offen, aber ich sah nichts. Ich spürte einen Ruck, und es war, als ob meine Seele aus mir herausgerissen würde. Von diesem Moment an erinnere ich mich an nichts mehr: Das war mein Bewusstsein, die Verteidigung meiner Seele, um den Horror zu überleben.

Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich schrie und mit aller Kraft um mich trat, dann irgendwie aufsprang und mit der Faust auf das Tier einschlug. Die ganze Zeit über dachte ich: Wohin bin ich gesunken, was ist aus mir geworden? Ich schrie aus vollem Halse: - Was hast du getan, du Tier? Du hättest mich fast umgebracht! Und er grinste und sagte: "Ich habe dich nicht erwürgt, ich habe dich nur am Hals festgehalten, um dich zum Schweigen zu bringen. An diesem Punkt gestand ich mir schließlich ein, dass wir gehen mussten, dass wir hier nicht bleiben konnten.

Unsere Fluchtgeschichte vom Vater meines kleinen Jungen.... Seitdem leben wir bei meiner Großmutter, die 88 Jahre alt ist, und obwohl ich einen festen Job habe, brauche ich 2 Monate Kaution für die Miete, und die kann ich mir nicht leisten, deshalb bitte ich jetzt um Hilfe.